Wir stehen vor einem Stahlbetonbau über L-förmigem Grundriss mit dunkelroter Klinkerverkleidung, Gliederungselementen aus hellem Sandstein und hohem, von großen Gauben versetzten Mansarddach.
Das Haupthaus enthielt die Produktionsräume, der nördlich anschließende Flügelbau das Treppenhaus und die Aufenthaltsräume.
Beherrschendes Motiv der Gliederung sind geschossübergreifend durchlaufende Lisenen mit Kapitell artigen Kartuschen und gepaarte Fensterachsen mit hohen, sprossierten Metallfenstern und geometrisch reliefierten Brüstungsfeldern aus Sandstein.
Julius Zinser, der Architekt, komponierte die Architektur in den Dimensionen und neu entwickelten Formen eines städtischen Industriebaus als Kontrast zur landschaftlichen und baulichen Umgebung. Zugleich verwendete er Formen des Heimatstils und Schmuckmotive des Jugendstils, um den funktionalen Charakter des Bauwerks repräsentativ aufzuwerten. Ein markantes architektonisches Zeugnis der spät einsetzenden Industrialisierung im neuen Heidelberger Stadtteil.
Im Nordflügel fällt das von reliefierten Füllfederhaltern flankierte Portal auf. In der Supraporte findet sich der stilisierte Schriftzug der Firma Hebborn.
Altes Eingangsportal des Gebäudes (Foto: Jung)