Sie stehen vor einem repräsentativen Gebäude, das in den Jahren 1924/25 von der Stadt Heidelberg errichtet wurde.
Erstbezieher waren laut Zeitzeugen städtische Beamte mit ihren Familien, denen diese Wohnungen von der Stadt Heidelberg angeboten wurden und die die Lage und das Umfeld zu schätzen wussten. Vor allem der Blick auf den unbebaubaren Grahampark und die Verkehrsanbindung zur Stadt mittels Straßenbahn wurden von den Bewohnerinnen und Bewohnern sehr geschätzt.
Die Errichtung dieses zweigeschossigen Putzbaus im Stil des Barocks fällt in die Bauzeit des größeren Atzelhofkomplexes, der sich ein Stück weiter südlich gegenüber der St. Vituskirche erstreckt. Dies wird an den gegenseitigen architektonischen Anklängen zum Beispiel an den genuteten Ecklisenen und den Arkaden sowie den stilisierten Jochelementen über den Fenstern deutlich.
Umschlossen wird das Gebäude von der Steubenstraße, einem nördlich gelegenen Platz, der als Abstellplatz für KFZ dient, und der dahinterliegenden Unteren Kirchgasse.
Diesen Platz nahm ursprünglich ein sogenanntes Eishaus ein, das zum Grahamschlösschen am nördlichen Parkende vor der Tiefburg gehörte.
Vorgängerbau: Eishaus des Schlösschens, um 1900. (Foto:Tiefburgarchiv)
Hinter diesem befanden sich Haupthaus und Nebengebäude einer Gärtnerei , die der Handschuhsheimer Familie Schlechter gehörte. Beide mussten der Verbreiterung der Straße und dem heutigen Wohnungs- und Geschäftshaus weichen.
Vorgängerbauten nach Abriss des Eishauses, Mittelstraße vor 1924, heute Steubenstraße beim Grahampark, bereits mit Straßenbahn (Foto: Tiefburgarchiv)
Ansicht der Vorgängerbauten von Süden, vor 1924 (Foto: Tiefburgarchiv)
Steubenstraße 76, Ansicht von 1951, Straßenbahn noch einspurig (Foto: Tiefburgarchiv)
Steubenstraße 76, Ansicht von Südwesten, um 1960 mit zweispuriger Straßenbahn (Foto: Tiefburgarchiv) (jb/gg)